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Shadowrun: Krisenzonen
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Shadowrun: Krisenzonen
Publisher: Pegasus Press
by Björn L. [Verified Purchaser]
Date Added: 09/14/2018 09:01:13

Die folgende Rezension ist ursprünglich in Mephisto 50 für die Hardcover-Printausgabe erschienen.

Krisenzonen

Auf den ersten Blick ist Krisenzonen ein typisches Shadowrun-Städtebuch, das zwei Städte im Detail und mehrere weitere in Kurzform beleuchtet. Das besondere bei Krisenzonen ist jedoch – wie der Titel bereits suggeriert – die Auswahl dieser Orte.

Chicago dürfte jedem Shadowrun-Veteranen bestens bekannt sein, hat es in dieser Stadt den größten Ausbruch von Insektengeistern gegeben, der nur mittels Nuklearschlag aufzuhalten war. Auch wenn es die so genannte Containment Zone nicht mehr gibt, ist Chicago als Stadt auch Jahre danach am Ende. Die Innenstadt ist eine Wüste voller Banden, Ruinen und wenigen Insektengeistern. Tauschhandel, praktisch keine Matrixverbindung und die Knappheit selbst der einfachsten Dinge machen die Stadt buchstäblich zu einer Krisenzone. Zwar gibt es im Umland noch funktionierende Stadtteile, doch das Herz der Stadt ist eine urbane Wildnis und ein gefährlicher Spielplatz auch für erfahrene Runner.

Lagos wiederum ist eine Millionenstadt in Nigeria, bzw. umgeben von kleinen Königreichen und einem Flickenteppich von Stämmen, Enklaven und Gruppierungen. Stammesrivalitäten, Wasserknappheit (zumindest von trinkbarem Wasser), Seuchen und das Fehlen von großen Ordnungsmächten macht Lagos zu einem Paradies oder Alptraum für Runner. Menschenleben sind hier billig, Waffen und Drogen leicht zu bekommen, und hier ziehen einige Konzerne, Söldner, Piraten und anderes Gesindel ihre verdeckten Operationen durch.

Kurz vorgestellt werden noch Bogotá (von Aztechnology zerbombt und in der Hand der Tempo-Syndikate), Gemito (ein Stadtmoloch aus Genua, Mailand und Turin), Genf (im Chaos dank einer Netzseuche), Karavan (ein Konvoi als mobile Stadt) und Sarajevo (ein urbanes Kriegsgebiet).

Krisenzonen stellt einige sehr interessante Schauplätze in ansprechender Weise dar und bietet damit Alternativen zu Seattle und ADL, die ihren ganz eigenen Charme (und ganz eigene Herausforderungen für die Runner bringen). Wer gerne mal in einem ungewöhlicheren (und härteren) Setting spielen will, ist mit diesem Buch gut bedient. (Björn Lippold)



Rating:
[4 of 5 Stars!]
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Shadowrun: Krisenzonen
Publisher: Pegasus Press
by Roger L. [Featured Reviewer]
Date Added: 12/11/2013 04:58:02

http://www.teilzeithelden.de/2013/12/11/rezension-shadowrun-krisenzonen/

So sehr man sich als Run­ner in Seat­tle auch wohl­füh­len mag und sich aus­ge­las­tet fühlt – manch­mal zieht es einen aus den unter­schied­lichs­ten Grün­den doch in die Ferne. Ob es nun die Suche nach dem ulti­ma­ti­ven Kick oder die nach dem ulti­ma­ti­ven Reich­tum ist, ob man sich eine Weile in Deckung bege­ben muss oder was einen sonst so antrei­ben mag: Kri­sen­zo­nen bie­tet Alternativen.

Inhalt

Das Quel­len­buch lässt sich grob in vier Blö­cke unter­tei­len: Chi­cago, Lagos, der „Rest“ und Spielinformationen.

Dabei ist gleich das erste Kapi­tel rund um Chi­cago am span­nends­ten zu lesen. Ein­stei­ger bekom­men einen gut ver­pack­ten Abriss der Ereig­nisse in der Geschichte der Windy City, der auch alte Hasen gut zu unter­hal­ten weiß. Zudem wird die Geschichte der Stadt ein Stück weitergeschrieben.

Hat sich Bug City von den Ereig­nis­sen 2055 erholt? Und wie eigent­lich? Kri­sen­zo­nen berich­tet vom Ein­satz von FAB-III-Bakterien zur Rei­ni­gung Chi­ca­gos, von den Pro­ble­men durch anhal­tend hohe Hin­ter­grund­strah­lung, die Mana­senke und in Starre befind­li­che Insek­ten­geis­ter. Ver­schie­dene War­lords kon­kur­rie­ren mit­ein­an­der in einer Stadt, in der der Tausch­han­del eine neue Blü­te­zeit erlebt, in der jedoch zugleich das Geschäft mit Dro­gen aller Art, Med­tech und Orga­nen floriert.

Das Kapi­tel stellt die gegen­wär­tige Situa­tion von Chi­cago in den 2070er Jah­ren vor, erzählt von Gangs und Stäm­men wie der Ghoul Libe­ra­tion Lea­gue, den Swamp Thangs und der Orpha­nage, wirft einen Blick auf die ein­zel­nen Distrikte der Stadt vom Kor­ri­dor bis zur Noose mit­samt Anzie­hungs­punk­ten wie Bars und tat­säch­lich noch oder wie­der exis­ten­ten Restau­rants, und es bie­tet sogar recht detail­lierte Infor­ma­tio­nen über das Öko­sys­tem die­ses Chi­ca­gos mit­samt Par­af­lora und –fauna.

Wäh­rend zumin­dest der lang­jäh­rige Run­ner in die­sem Kapi­tel auf etli­che Vor­kennt­nisse zurück­grei­fen kann, ist Lagos eher neues Gebiet.

Nicht min­der span­nend berich­tet Kri­sen­zo­nen von Afri­kas größ­tem Sprawl, sei­nen Gefah­ren, sei­ner Ver­mül­lung, der Dis­kre­panz zwi­schen Deka­denz und Armut, zwi­schen Sumpf und Magie. Auch in die­sem Kapi­tel erfährt man viele Details über vor­herr­schende Stämme und Spra­chen, über Wäh­run­gen und Fort­be­we­gungs­ar­ten, über ein­zelne Berei­che von Lagos.

Das Kapi­tel über Lagos macht an die­ser Stelle jedoch noch nicht Halt. Nach­dem man sich die Stadt selbst genau anse­hen konnte, wird der Blick weit­schwei­fi­ger. So erfährt man noch etli­ches über das direkte Umland, jedoch ebenso über die umge­ben­den Län­der. Ob nun Asante oder Asa­mando – die Beschrei­bun­gen erstre­cken sich bis hin zu Tune­sien, Ägyp­ten, Kenia und Marokko.

Einer­seits ziem­lich inter­es­sant und mit eini­gem Mehr­wert ver­bun­den, wirkt das Lagos-Kapitel im Ver­gleich zum vor­he­ri­gen den­noch an eini­gen Stel­len etwas schwä­cher, und auch Wie­der­ho­lun­gen fal­len einem öfter ins Auge. Mit etwa fünf­zig Sei­ten dem Chicago-Kapitel her sehr ähn­lich, hätte man bei Lagos auf etwa zehn davon gut ver­zich­ten können.

Wirk­lich schwach wird es jedoch mit dem drit­ten Block des Buches, den ich ein­gangs bereits als „Rest“ bezeich­nete. Bogotá in Kolum­bien, GeMiTo als flä­chen­de­ckende Fusion von Mai­land, Genua und Turin, Genf als eine von Tech­no­man­cern ver­ur­sachte Hölle, Sara­jevo als Leben am Höl­len­schlund und Kara­van, die Stadt, die keine ist, son­dern sich viel­mehr die „Sei­den­straße 2.0“ ent­lang bewegt – sie alle sor­gen nicht gerade für Aha-Effekte.

Die Idee einer her­um­zie­hen­den Gruppe bei­spiels­weise hat man im Buch, wenn logi­scher­weise auch lokal sehr begrenzt, bereits im ers­ten Kapi­tel zu Chi­cago auf­ge­grif­fen, so dass Kara­van am Ende des­sel­ben ein wenig blass wirkt. Ledig­lich Genf bie­tet einige inter­es­sante Aben­teu­er­auf­hän­ger, die dem Spiel mit Shado­wrun wirk­li­che neue Würze ver­lei­hen kön­nen. Alles andere sind, nun ja, Städte eben. Städte mit der einen oder ande­ren Geschichte. Nicht weni­ger, aber auch nicht mehr.

Das letzte Kapi­tel, Spiel­in­for­ma­tio­nen, weiß dann jedoch noch­mals zu über­ra­schen. Inter­es­san­ter­weise fin­den sich hier ledig­lich Aben­teue­r­ideen — irgendwo zwi­schen Plo­thook und Aus­ar­bei­tung hin­sicht­lich ihres Detail­gra­des — zu Chi­cago und Lagos. Alles andere fand man dann wohl auch selbst nicht so span­nend. Zuvor jedoch bekom­men Spiel­lei­ter kon­krete Hin­weise an die Hand, wie sie selbst eine Kri­sen­zone, einen Sprawl oder eine sehr viel klei­nere Stadt — irgendwo im Nir­gendwo — errich­ten kön­nen. Man erfährt, wor­auf man ach­ten sollte, und die­ser sand­bo­xige Ansatz gibt dem Buch auf jeden Fall einen klei­nen Pluspunkt.

Preis-/Leistungsverhältnis

Die ers­ten 55 Sei­ten zu Chi­cago recht­fer­ti­gen eigent­lich schon den Kauf des Buches. Selbst wenn man die über­flüs­si­gen Inhalte zu Lagos grob aus­fil­tert und damit bei 50 Sei­ten zum afri­ka­ni­schen Sprawl wäre, machen diese Inhalte zusam­men genom­men die nach­fol­gen­den Schwä­chen wie­der wett. Ledig­lich etwas mehr als 30 Sei­ten würde ich als eher über­flüs­sig anse­hen; ande­rer­seits befin­den sich unter die­sen auch die ansatz­wei­sen Sand­box–Emp­feh­lun­gen für das Buch, was das Ganze wie­derum auf­wer­tet. Summa sum­ma­rum ist der Quel­len­band sein Geld also defi­ni­tiv wert.

Erschei­nungs­bild

Bei der Print­ver­sion han­delt es sich um ein soli­des Hard­co­ver mit voll­far­bi­gem Umschlag, ansons­ten wei­sen die 130 Sei­ten des Buches die übli­che über­sicht­li­che Abgren­zung von all­ge­mei­nem Fließ­text, Shadow­talk und spe­zi­el­len Infor­ma­tio­nen sowie reich­lich Schwarzweiß-Zeichnungen auf.

Die PDF-Version ent­spricht der Print­ver­sion, beson­dere Merk­male wie ein anklick­ba­res Inhalts­ver­zeich­nis sucht man aller­dings vergeblich.

Fazit

Emp­feh­lens­wert ist die­ser Quel­len­band in ers­ter Linie für Chicago-Fans und bie­tet für diese auch reich­lich neue Inhalte, ohne dabei den even­tu­el­len Neu­ein­stei­ger im Regen ste­hen zu las­sen. Auch die Beschrei­bun­gen von Lagos sind reiz­voll, ledig­lich bei den sons­ti­gen Stadt­vor­stel­lun­gen zeigt das Buch deut­li­che Schwächen.

Die Qua­li­tät ist gut – sieht man ein­mal von den übli­chen Recht­schreib­feh­lern ab, die man aus der Reihe bereits kennt –, der Preis ange­mes­sen. Und als Bonus bekommt man noch kon­krete Hin­weise, wie man selbst eine Kri­sen­zone für Shado­wrun (oder andere Set­tings) erschaf­fen kann – also ein gelun­ge­nes Werk.



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